Das Auge - ein osteopathischer Blick auf dieses wichtige Sinnesorgan (OSTEOPATHIE 10-2019)

Haben Sie mal die Augen geschlossen und versucht, dabei auf einer Linie zu gehen? Wahrscheinlich haben Sie instinktiv den Nacken hochgezogen, um sich zu stabilisieren. Oder war's schon mal stressig und Sie haben sich gewundert, warum das Bild plötzlich unscharf oder die Augen ganz trocken wurden?

Und können Sie sich vorstellen, dass ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule seinen Ursprung in einer Sehstörung hat?

Was zunächst abstrakt klingt, wollen wir in diesem Beitrag zum Thema Augen sowie Auswirkungen von Augenstörungen osteopathisch durchleuchten.

Eingebettet in die knöcherne Augenhöhle liegt jeder unserer zwei Augäpfel geschützt von sieben Knochen und ist dennoch beweglich eingebunden in ein Netz von zwei schrägen sowie vier geraden Muskeln. Diese ermöglichen acht Augenbewegungsrichtungen. Und wenn Sie mögen, probieren Sie alle acht Richtungen gleich mal aus: Links und rechts. Oben und unten. Rechts oben, rechts unten, links oben und links unten.
Hat es funktioniert? Diese Augenmuskeln sind über Reflexbögen mit der oberen Kopfgelenksregion also dem Hinterhauptsbein sowie dem ersten und zweiten Halswirbel verbunden.

Im Augeninneren liegen Muskeln, welche ein Eng- und Weitstellen der Pupille ermöglichen. Dies reguliert den Lichteinfall auf unsere Netzhaut.

Die erfassten Bild- und Lichtreize werden über den Sehnerv an das zentrale Sehzentrum ins Gehirn weitergeleitet, ein Bild entsteht.

Auch kommunikativ haben unsere Augen eine entscheidende Bedeutung.

Sie lassen uns in Kontakt mit anderen kommen, über Gesichtsmuskeln entwickeln wir ein Lächeln oder auch mal einen zornigen Blick.

Solange alles funktioniert, bemerken wir kaum die Komplexität unseres Sehapparates. Jede der oben kurz angesprochenen Strukturen, also die knöchernen Anteile der Augenhöhleversorgende Nerven oder Muskeln können verursachend für funktionelle Störungen sein. Das folgende Beispiel zeigt eine Ursache-Folge-Kette auf, die so oder so ähnlich häufig in unseren Praxen vorkommt.

Stellen wir uns einen Patient vor, bei dem aus irgendeinem Grund eine Störung an den Augenmuskeln vorliegt. Diese muskuläre Störung bewirkt eine Einschränkung in einer oder mehreren Blickrichtungen. Angenommen das Auge schaut nicht ausreichend nach links. Demzufolge wird sich ausgleichend der Kopf fortan immer ein wenig mitbewegen. Nach links. Das heißt, der Kopfwendemuskel der Gegenseite, also der rechte, arbeitet verstärkt und wird sich nach geraumer Zeit mit einer Muskelspannungsstörung melden. Vielleicht entstehen Kopfschmerzen.

Dem noch nicht genug. Dieser Kopfwendemuskel überspannt eine der bedeutendsten Nervenaustrittsstellen am Schädel. Hier könnte es nun zur Bedrängnis des Nervs kommen, der maßgeblich an der Entspannung des Eingeweidebereiches beteiligt ist. Schon sind wir beim Darm, welcher aus scheinbar unerfindlichen Gründen mit Irritationen und funktionellen Störungen reagiert. Krampfartige SchmerzenBlähungen und Verstopfungen belasten unseren Patient.

Dem noch nicht genug. Der ständig hohe Druck im Bauch wirkt sich auf die Lendenwirbelsäule aus. Über einen längeren Zeitraum kann sie dem gut standhalten. Doch scheinbar aus dem Nichts, nämlich im Urlaub, wo es uns doch eigentlich gut geht, meldet sich plötzlich der Rücken mit einem heftigen Hexenschuss. Nun ist der schwere Koffer schuld oder das schlechte Bett. Das kann alles sein, doch letztendlich war es die schleichende Strukturermüdung, welche den Rücken anfällig gegenüber relativ harmlosen Außenreizen machte.

Eine ähnliche Kette könnte entstehen, wenn Kinder mit stets oder häufig gewendetem Kopf in der Schule sitzen oder die neue schicke Frisur ein Auge teils verdeckt und drunter durchschielen zur Strategie wird. Was genau die Ursache für Ihre Beschwerden ist, ist Aufgabe von uns osteopathisch arbeitenden Behandlern. Sie finden uns hier: www.hpo-osteopathie.de/therapeutenliste

Fragen & Antworten zur Osteopathie

Frage: Franz W. aus Kempten fragt: „Hilft Osteopathie auch bei Sodbrennen? Ich war schon beim Arzt und habe Säureblocker verschrieben bekommen, aber meine Frau hat gesagt, ich soll mal zum Osteopathen gehen.“

Antwort: "Lieber Franz, dass Sie zuerst beim Arzt waren, haben Sie richtig gemacht. Sodbrennen - so verbreitet das sein mag - ist ein durchaus ernst zu nehmendes Symptom und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Tatsächlich kann die Osteopathie überraschend gut bei Sodbrennen helfen. Die Speiseröhre ist ein ca. 25 cm langer Muskelschlauch, der zwischen Luftröhre und Wirbelsäule im Brustkorb liegt, am Ende das Zwerchfell durchstößt, um schließlich in den Magen einzumünden. Normalerweise ist das Ende der Speiseröhre fest verschlossen, um zu verhindern, dass Mageninhalt in die Speiseröhre fließt. Funktioniert dies aber nicht richtig, kann es zu Sodbennen kommen, das möglicherweise auf die sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit hinweist.

Besonders psychosoziale Faktoren wie Stress können hier eine entscheidende Rolle spielen, aber auch physische Faktoren, wie der Muskeltonus der Speiseröhre, des Zwerchfells oder Verziehungen des Bindegewebes im Brustkorb.

Hier kann der osteopathische Behandler gezielt einwirken, um die Strukturen um die Speiseröhre so auszugleichen, so dass der Magen sich wieder verschließen kann und die Magensäure nicht mehr nach oben steigt. Und natürlich können osteopathische Techniken auch wesentlich zur Stressreduktion und Entspannung beitragen.“

Haben auch Sie Fragen zur Osteopathie? Dann schreiben Sie uns an: newsletter@hpo-osteopathie.de

Tipps & Infos

Energiebällchen

Ende des Monats ist es wieder so weit:
Die Uhren werden auf die Winterzeit umgestellt. Draußen ist es deutlich kälterungemütlicher und auch wieder früher dunkel.

Eine extra Portion Energie aus leckeren kleinen Powerkugeln kann Ihrem Organismus helfen, die Umstellung energiegeladen zu meistern.

Für ca. 15 Energiebällchen einfach 100 g Mandeln, 140 g weiche Datteln ohne Kern und 30 g reines Kakaopulver mit einem guten Standmixer mixen.

Ist alles zerkleinert, entsteht eine homogene Masse. Diese portionsweise in den Handflächen zu kleinen Kugeln rollen und in den nächsten Tagen zwischendurch genießen.

Da Mandeln und Datteln sehr viel Fett und Zucker enthalten, sollten Sie nicht zu viele der kleinen Leckereien auf einmal essen...

Guten Appetit!

App des Monats:

MyTherapy

Chronische Krankheiten zu managen, ist manchmal gar nicht so einfach. Die Vielzahl an einzunehmenden Medikamenten und unterschiedlichen Maßnahmen kann einen ganz schön verwirren.

Mit der MyTherapy App geht vieles leichter. Sie erinnert daran, Medikamente rechtzeitig in der richtigen Dosierung einzunehmen, bestimmte Messungen durchzuführen und erinnert an anstehende Aktivitäten.

Die durchgeführten Aktionen können mit einem Häkchen versehen werden, so dass man sieht, was bereits erledigt ist. Sogar Familienmitglieder kann man in die Erinnerungen miteinbeziehen.

Außerdem können Messwerte wie Blutzucker, Blutdruck, Herzschlag und Gewicht dokumentiert werden. Diese Daten können auch ausgedruckt und zum Beispiel zum nächsten Behandlungstermin mitgenommen werden.

 
 
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