Füße - ihr großer Einfluss auf den Körper (OSTEOPATHIE 2-2019)

Stichworte:Füße, Schuhe, Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen, Zehenknochen, Mittelfuß, Gelenke, Muskeln, Bänder, Sprunggelenk, Schienbein, Wadenbein, Quergewölbe, Längsgewölbe, Ballen, Ferse, Bewegungsfähigkeit, Gleichgewichtssinn, Rezeptor, Stellung, Bewegungsablauf, Fehlstellung, Bewegungseinschränkung, Gleichgewicht, Plattfuß, Senkfuß, Knickfuß, Hallux, Fersensporn, Fußsohle, Achillessehne, Hühnerauge, Gicht, Arthrose, Supinationstrauma, Umknicken, Bänderdehnung, Bänderriss, Faszien

Unsere Füße – sie tragen uns täglich durchs Leben und sorgen dafür, dass wir mehr oder weniger trittsicher durch die Herausforderungen des Alltags kommen.

Jeder der schon mal schmerzende Füße hatte, weiß wie sehr das den normalen Alltag einschränken kann. Das Gehen, Laufen, Rennen, Hüpfen, Tanzen, Springen und was Füße sonst noch alles leisten, stellt sie täglich vor neue Herausforderungen, die wir in der Regel nicht wahrnehmen.

Zudem werden Füße in die unterschiedlichsten, mehr oder weniger fußfreundlichen Schuhe gesteckt, die mitunter der natürlichen Funktionalität des Fußes eher entgegen arbeiten, als diese zu unterstützen.

Der Fuß anatomisch betrachtet

Der menschliche Fuß ist komplex aufgebaut. Er besteht aus sieben Fußwurzelknochen, fünf Mittelfußknochen und 14 Zehenknochen, die alle über insgesamt 33 Gelenke miteinander verbunden sind und bei voller Funktionalität eine große Beweglichkeit ermöglichen. Der Fuß wird von 20 Muskeln und 114 Bänder stabilisiert und bewegt. Er ist der am meisten belastete Bereich des Bewegungsapparats. Anatomisch wird der Fuß in drei Bereiche unterteilt: die Fußwurzel (Tarsus) den Mittelfuß (Metatarsus) und die Zehen (Digiti). Der Fuß ist über die Sprunggelenke (oberes und unteres Sprunggelenk) mit dem Schien- und dem Wadenbein (Tibia und Fibula) verbunden.

Bedingt durch den aufrechten Gang ist der Fuß ein wichtiges Stützorgan des Menschen. Die Bewegung des Gehens erfolgt nur in den beiden Sprung- und in den Zehengelenken. Die Gelenke in den Bereichen der Fußwurzel und des Mittelfußes sind durch ihre Bandverbindungen so stark fixiert, dass sie ein federndes Gewölbe bilden, das nur sehr geringe Verschiebungen zulässt. Dieses federnde Gewölbe besteht aus einem Quer- und einem Längsgewölbe. Das Auffangen von Lasten wird vor allem vom Längsgewölbe geleistet. Das Körpergewicht verteilt sich normalerweise zu 40% auf die Ballen und der Rest auf die Fersen. Durch Fehlstellungen (angeboren oder erworben), Verletzungen, einseitige Belastungen oder „falsche“ Schuhe, können Füße unterschiedlichste Probleme entwickeln. Oft begleitet von Schmerzen, eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und gestörtem Gleichgewichtssinn.

Ein wichtiger Teil der Steuerung unseres aufrechten Gangs und Stands sind unterschiedliche Rezeptoren in unseren Füßen. Eine Vielzahl von ihnen versorgt unser Gehirn mit den Informationen über die Stellung des Körpers, den Bewegungsablauf und die physische Umgebung. Somit wird die adäquate Bewegung und Balance des Körpers gewährleistet. Fehlstellungen und Bewegungseinschränkungen der Füße haben in Folge dessen entsprechend große Auswirkungen auf die Beweglichkeit und das Gleichgewicht.
 
Zu den Fehlstellungen zählen zum Beispiel Platt-Senk- oder Knickfüße. Bekannt sind die  verschiedenen Hallux-Fehlstellungen (Großzeh-Fehlstellungen), an erster Stelle der Hallux Valgus. Oft gehen diese Fehlstellungen mit Schmerzen einher. Eine weitere bekannte und schmerzhafte Problematik ist der Fersensporn. Ein knöcherner Auswuchs an der Ferse, entweder im Bereich der Fußsohle (plantarer Fersensporn) oder im hinteren Bereich am Ansatz der Achillessehne (dorsaler Fersensporn). Ebenfalls schmerzhaft und möglicherweise bewegungseinschränkend zeigen sich HühneraugenGicht und Arthrosen. Die Funktionalität der Füße kann z.B. aber auch durch Schonhaltungen wegen Knie-Hüft- oder Wirbelsäulenproblematiken beeinträchtigt werden.
 
Bei Fußproblemen kann die Osteopathie oft zur Linderung oder Lösung beitragen. Ein Beispiel ist das Supinationstrauma. Ein Trauma des Fußes und der Sprunggelenke nach Umknicken, z.B. an einem Absatz oder einer Treppe. Es führt oft zu Bänderdehnungen oder Bänderrissen, die sehr schmerzhaft und bewegungseinschränkend sein können. Der osteopathisch arbeitende Therapeut überprüft, ob alle knöchernen Strukturen wie z.B. das Wadenbein und die Fußwurzelknochen durch das Umknicken in Stellung und Beweglichkeit in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ebenfalls prüft er die Beweglichkeit aller beteiligten Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen und der Faszien. Sollten eine oder mehrere dieser Strukturen auffällig erscheinen, wird der Therapeut versuchen, diese so sanft und so gut wie möglich zu mobilisieren und zu befreien, um die ursprüngliche Beweglichkeit und Schmerzfreiheit wieder herzustellen und die weitere Heilung zu unterstützen.
 
Die versierte Kenntnis von Anatomie und Physiologie des Fußes, das Verständnis der Zusammenhänge und Einflüsse der Füße mit und auf den restlichen Körper, kann zu einer Verbesserung oder Lösung der Fußprobleme beitragen. Ein osteopathisch arbeitender Therapeut verfügt über ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um die Problematik der Füße im Sinne des Patienten anzugehen und wenn möglich zu lösen.
 
Hier finden Sie eine Liste von gut ausgebildeten Heilpraktikern und Ärzten, die osteopathisch arbeiten: www.hpo-osteopathie.de/therapeutenliste

Wir selbst können unsere Füße vorbeugend und begleitend durch FußgymnastikFußpflegeFußbäderfußfreundliches Schuhwerk und vor allem Barfußlaufen unterstützen.

Fragen & Antworten zur Osteopathie

Frage: Hanna B. aus Zaberfeld fragt: „In der letzten osteopathischen Sitzung haben meine Beine plötzlich angefangen zu zittern, obwohl ich ganz entspannt auf der Liege lag. Warum?“

Antwort: „Liebe Hanna, vielen Dank für Ihre spannende Frage, der wir uns sehr gerne annehmen.
Oft beobachten wir eine allgemein hohe Spannung bei unseren Patienten. Das heißt, das Nervensystem ist hoch aktiv, die Menschen innerlich unruhig, das Bindegewebe straff und die Muskeln schmerzhaft verspannt.

Die osteopathischen Techniken werden so ausgewählt, dass sie an der Ursache wirken. Bei hoher Anspannung arbeiten wir zum Beispiel am Kopf, wo ein für die körperliche Entspannung wichtiger Nerv aus dem Schädel austritt.

In dem Moment, wo der Körper beginnt zu entspannen – lösen sich die verkrampften Gewebe, was sich durch Zittern in allen Körperteilen bemerkbar machen kann. Ein guter Effekt, der jedoch tatsächlich viele Menschen auf der Liege überrascht.

Ein ähnliches Phänomen kennen wir vom zu Bett gehen. Kurz bevor wir wirklich einschlafen, gibt es oft plötzliche Entladungen in den Muskeln, welche wir als Zucken wahrnehmen.“

Haben auch Sie Fragen zur Osteopathie? Dann schreiben Sie uns an: newsletter@hpo-osteopathie.de

Tipps & Infos

ngwertee gegen kalte Hände

Ingwertee wärmt nicht nur den Magen, er regt die Durchblutung im Gesamten an.

Bei regelmäßiger Einnahme beendet er das leidige Thema der kalten Hände.
Zutaten: 1 daumengroßes Stück Ingwer und Wasser.

Zubereitung: Den Ingwer schälen und nach gewünschtem Schärfegrad fein reiben oder grob hacken, mit 500 ml heißem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen.

Je nach Geschmack mit Honig süßen und warm in kleinen Schlucken trinken.

App des Monats:

Too Good to go

...heißt frei übersetzt: Zu gut zum Wegwerfen. Und genau darum geht es! Denn mit dieser App haben sie die Möglichkeit, sich gegen Lebensmittelverschwendung einzusetzen.

Nach unkomplizierter Anmeldung werden alle vor Ort beteiligten Geschäfte angezeigt. Ein grüner Punkt signalisiert, dass es noch etwas zu retten gibt.

Für 3 bis 4 Euro bucht man ein Ticket und kann zum Feierabend ein Überraschungspaket mit Nahrungsmitteln abholen.

Eine geniale Idee, die sich lohnt zu teilen, wie wir finden.

 
 
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