Osteopathie ist eine eigenständige, komplementäre, manuelle Form der Heilkunde und keine Erweiterung der Manuellen Medizin.

Die Berufsvereinigung hpO widerspricht der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin, DGMM, die Osteopathie als Bestandteil und Erweiterung der Manuellen Medizin definiert. Mit ihrer Definition ist die DGMM Anfang des Jahres in Form eines Positionspapiers an die Öffentlichkeit getreten und hatte gleichzeitig Osteopathieverbände angeschrieben.

In einem Antwortschreiben an die DGMM verweist die hpO auf die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Osteopathie seit 2010 als eine komplementäre, eigenständige, manuelle Form der Heilkunde beschreibt.

Die DGMM hingegen nutzt Techniken aus der Osteopathie, mit denen sie die Manuelle Medizin erweitern will und bezeichnet diese Erweiterung als sog. „Osteopathische Verfahren“. Mit Osteopathie, wie sie von der WHO definiert wird und die hpO sie versteht, hat das nichts zu tun.

In ihrem Brief an die DGMM schreibt die hpO, „der mündige und von uns und anderen Osteopathieverbänden aufgeklärte Patient wird selbst entscheiden, ob er sich weiterhin osteopathisch behandeln lassen will oder künftig eine um osteopathische Techniken erweiterte Manuelle Medizin bzw. Manuelle Therapie in Anspruch nehmen will.“

Die DGMM ignoriere zudem, dass „gegenwärtig geschätzte 10.000 Therapeuten in Deutschland osteopathisch tätig sind, zu denen auch ca. 1.500 ärztlichen Kollegen zählen, die sich in Osteopathischer Medizin fortbilden bzw. fortgebildet haben.
Diese Therapeuten tragen bereits heute wesentlich zur Krankenversorgung bei und decken (...) ärztlich wie auch nichtärztlich das Feld der Osteopathie bzw. Osteopathischen Medizin voll ab.“

Deshalb fordert die hpO die DGMM auf, ihre „Osteopathischen Verfahren“ nicht weiter als Osteopathie zu bezeichnen, wie das im Positionspapier geschieht, und ihre Bemühungen zu unterlassen, in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen den Eindruck zu erwecken „Osteopathischen Verfahren“ und Osteopathie seien dasselbe.