Gute Diskussionsrunde zu Berufspolitik in Ravensburg

Mit einem Dutzend Teilnehmern hatte man gerechnet, mehr als doppelt so viele waren gekommen, gestern zum Arbeitskreistreffen der „Osteopathischen Kindersprechstunde Ravensburg“.

Das Thema der abendlichen Diskussionsrunde waren die politische Lage und die osteopathische Berufspolitik. Dazu hatten der Arzt Stefan Wentzke und Heilpraktiker Stefan Schöndorfer eigens die hpO-Vorstände Jürgen Gröbmüller und Christoph Newiger nach Ravensburg eingeladen.
 
Wie groß das Bedürfnis nach Information und Aufklärung zu dem Thema unter Osteopathen ist, zeigte sich auch an der Dauer der Veranstaltung, die um 19.30 Uhr begann und statt, wie vorgesehen nach zwei, erst nach knapp drei Stunden beendet wurde.
 
Viele Fragen wurden in der Zeit gestellt und konnten in einer sehr konstruktiven Atmosphäre beantwortet werden, etwa:
 

  • „Wie soll man sich in diesem ‚Verbandsalat’ noch zurechtfinden?“

  • „Was kann man als lokale Gruppe sinnvollerweise tun?“

  • „Darf ich als HP nicht mehr in einer Physiotherapiepraxis arbeiten?“

  • „Was spricht gegen einen eigenen Heilberuf?“

  • „Warum spielt die Forderung nach einem eigenen Heilberuf den Physiotherapieverbänden in die Hände?“

 
Hier diskutierten nicht Vorstände mit Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern, sondern Kollegen gleichberechtigt und respektvoll miteinander. Sicherlich auch ein Grund, weshalb die Teilnehmer das Thema bei konkretem Anlass gern in einer neuen Diskussionsrunde mit den hpO-Vorständen weiter besprechen wollen.
 
Als nächstes soll in Ravensburg ein Kurs über die korrekte Abrechnung mit dem Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker stattfinden. Genügend Teilnehmer dafür haben schon gestern ihr Interesse geäußert.
 
Die „Osteopathische Kindersprechstunde Ravensburg“ ist eine private, ehrenamtliche Fortbildungseinrichtung für Osteopathen im Bereich der Kinderheilkunde.
Sie wurde eingerichtet, um auf dem neuesten medizinischen Stand arbeiten zu können und um Kindern und Müttern aus Familien mit geringem Einkommen die Möglichkeit zu geben, sich osteopathisch behandeln zu lassen.
 
Alle gelisteten Mitglieder der „Osteopathischen Kindersprechstunde Ravensburg“ sind Ärzte oder Heilpraktiker.
 
„Seit elf Jahren existiert die ‚Osteopathische Kindersprechstunde Ravensburg’, ein Musterprojekt, das hoffentlich bald viele Nachahmer finden wird“, so der Kommentar von Jürgen Gröbmüller zur ehrenamtlichen Einrichtung in Oberschwaben.

„Ein solches Projekt flächendeckend in Deutschland anzubieten, würde der Osteopathie sehr gut stehen und wäre eine gute Möglichkeit, den Spirit der Osteopathie zu leben“, ergänzt Christoph Newiger.