Zweitägiges Workshop-Programm zur Mitgliederversammlung

Anlässlich der diesjährigen ordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag, den 14. Oktober, veranstaltet die hpO ein zweitägiges Workshop-Programm.
Den Auftakt macht bereits einen Tag vorher hpO-Mitglied Kai Schabel mit seinem spannenden Ganztageskurs „Emotional Lesion“.

Darin befasst sich Kai mit der Herangehensweise an Störungen der Selbstindividualisierung und deren körperlicher Organisation. Die hierfür verwendeten Methoden entstammen vorwiegend der hypnotherapeutischen Arbeit mit Symbolen. Denn Symbolarbeit ist  schonend, nicht-suggestiv und bietet vor allem die Möglichkeit, auftauchende, emotionale Entladungen direkt zu verwenden, mit ihnen zu arbeiten, um die Selbstheilung auf einer weiteren Ebene spezifisch anzustoßen.

Das Emotional-Lesion-Konzept ist keine völlig neue Methode, sondern eine Synthese bewährter Herangehensweisen an alltägliche Probleme, mit denen Osteopathen immer wieder konfrontiert werden: dem Umgang mit plötzlich auftretenden emotionalen Reaktionen, die in direktem Zusammenhang mit der Behandlung stehen. Bilder, Erinnerungen, Gefühle oder sonstige Probleme werden häufig vom Patienten verbalisiert.

In seinem Kurs zeigt Kai Möglichkeiten auf, die selbstorganisatorische Hypnose in die osteopathische Behandlung zu integrieren.
 
Am Samstag Vormittag folgt hpO-Vorstand Jürgen Gröbmüller mit seinem zweieinhalbstündigen Kurs über „Die eigene Praxiswebseite im Einklang mit dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)“.   
Darin vermittelt Jürgen anschaulich, wo die Stolperfallen bei der Darstellung der eigenen Praxis im World Wide Web liegen, um gemeinsam mit den Teilnehmern Lösungen gegen Abmahngefahren zu erarbeiten und den Sinn des Wettbewerbsgesetzes begreiflich zu machen.
Anhand aktueller Praxiswebseiten werden Dos and Don’ts aufgezeigt. Es werden Formulierungen erarbeitet, mit denen sich Abmahnungen vermeiden lassen. Die erlernten Skills sollen die Selbstgestaltung von Texten erleichtern. Dabei steht nicht die Frage, was falsch ist, im Vordergrund, sondern wie lassen sich Texte so formulieren, dass Abmahnungen umgangen werden.
Im Workshop werden auf Wunsch die Webseiten der Teilnehmer besprochen, was selbstverständlich keine Rechtsberatung oder -prüfung ersetzt.

Samstag Nachmittag, vor der ordentlichen Mitgliederversammlung, folgt Gesunheitswissenschaftler Thomas Michael Haug mit seinem hoch interessanten Impulsreferat mit anschließender Dialogrunde zum Thema „Salutogenese. Vom Schlagwort zur therapeutischen Wirklichkeit“.

Das Referat ist zweigeteilt und bietet eine abwechslungsreiche Reise durch die Welt der Gesundheitsforschung an: Im ersten Teil wird der Ansatz der Salutogenese vorgestellt und aufgezeigt, welcher Perspektivenwechsel sich daraus für die Gesundheitsversorgung ganz allgemein ergeben hat. Im zweiten Teil wird eine Brücke zur therapeutischen Praxis geschlagen und Impulse für die Umsetzung im beruflichen Alltag geben.

Salutogenese wird gerne als Perspektivenwechsel beschrieben, von der Defizitorientierung – mit dem Blick auf die Krankheit – hin zur Potenzialorientierung, mit Blick auf die Ressourcen. Die salutogene Orientierung ist im therapeutischen Alltag vor allem mit einer wertschätzenden Haltung verbunden. Konkret bedeutet das mehr Aufmerksamkeit für die alltägliche Lebenswelt und Biografie des Patienten, für seine Geschichte, seine Person, seine Werte oder seine Ressourcen.

Als Osteopath kann man sehr viel tun, um die Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und emotionale Bedeutsamkeit des eigenen Tun und Lassens im Therapieprozess für Patienten bewusster zu gestalten. Dialogorientierte Patientenkommunikation und die systematische Stärkung von Ressourcen sind Schlüsselfertigkeiten für die salutogene Praxis.

Die Teilnahme an allen drei Kursen ist für hpO-Mitlgieder kostenlos, auch interessierte Nicht-Mitglieder können an den Kursen gegen Gebühr teilnehmen.

Anmeldungen erfolgen per E-Mail an: contact@hpo-osteopathie.de.
Weitere Infos zu den Kursen unter Kursangebote.