Zwei neue Fachartikel über Dysmenorrhoe und Osteopathie allgemein erschienen

Unser Redaktionsteam hat im November zwei neue Fachartikel veröffentlicht:
Für die Fachzeitschrift „Naturheilkunde Journal“ hat hpO-Mitglied Maximilian Plathner einen mehrseitigen Artikel zum Thema „Dysmenorrhoe, die vernachlässigte Volkskrankheit. Eine funktionelle Betrachtung des Uterus aus Sicht der Osteopathie“ erstellt.
 
In seinem Beitrag beschreibt Plathner funktionelle Aspekte hinter dem Krankheitsbild anhand aktueller Forschungsergebnisse:

„(...) Unter den komplementären Therapien erhält die Osteopathie eine besondere Bedeutung. Die Studie von Pinter Haas et al. aus dem Jahr 2007 deutet daraufhin, dass durch osteopathische Behandlung nicht nur die Beschwerden statistisch signifikant reduziert werden können. Die Ergebnisse wurden reproduziert von Zecchillo et al. aus dem Jahr 2017. Eine weitere osteopathische Studie von Plathner und Wolf aus dem Jahr 2019 zu diesem Thema erweitert das Studiendesign und zeigt einen langfristigen Therapieerfolg an, sodass zum ersten Mal von einer ursächlichen Behandlung gesprochen werden kann. (...)
 
Alleine vor dem Hintergrund der embryonalen Entwicklung des Uterus wird bereits deutlich, wie groß die funktionellen Relationen dieses Organs sind. Durch die gemeinsame Ontogenese (embryologische Entwicklung) der Organe entwickelt die Gebärmutter das Potenzial, den übrigen Organen im Bauchraum einen funktionellen, kompensatorischen Stütz verleihen zu können. (...)“
 
Den zweiten Fachartikel hat hpO-Vorstand Christoph Newiger für das Sonderheft „Beruf. Naturheilkunde“ erstellt, das dem „Naturheilkunde Journal“ und der Fachzeitschrift „CO.med“ beiliegt. Unter dem Titel „Osteopathie. Aspekte einer manuellen Heilkunde“ beschreibt Newiger die Osteopathie als eine personenzentrierte Form der Heilkunde, die die Gesundheit in den Mittelpunkt stellt:

„(...) Damit war der Feind endlich ausgemacht, wurde auf Petrischalen herangezüchtet und konnte direkt bekämpft werden. Es begann der Siegeszug der modernen wissenschaftlichen Pharmakologie mit ihren Schutzimpfungen, Antibiotika und Virostatika.
 
Diesem Siegeszug war allerdings ein Gelehrtenstreit vorausgegangen. Ausgefochten von jenen Vertretern, wie Pasteur, die die Mikroorganismen als zentralen Auslöser von Infektionserkrankungen sahen und jenen, wie Claude Bernard, die das Milieu, das Umfeld für sehr viel wichtiger hielten. „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles“, soll Bernard gesagt haben, denn für ihn war es das Milieu, das darüber entscheidet, ob sich Erreger darin vermehren können oder nicht.
 
(...) Was hat dieser Exkurs in die Anfänge der Mikrobiologie und Pharmakologie mit der Osteopathie zu tun? Recht viel, denn er bringt den entscheidenden Unterschied zwischen Standardmedizin und Osteopathie auf den Punkt: Während erstere krankheitszentriert arbeitet, also die Erkrankung direkt behandelt, versucht die Osteopathie das Umfeld oder allgemeiner formuliert, die Rahmenbedingungen zu ändern. (...)“
 
Beide Zeitschriften sind im Fachhandel erhältlich.