Weil Gesundheit nicht nur den Körper betrifft (OSTEOPATHIE 1-2021)

Stichworte:Symptome, Gesundheit, Krankheit, Beschwerden, Zufriedenheit, Gleichgewicht, flexibel, Genussfähigkeit, Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Gesundheitszustand, körperliche Gesundheit, gestige Gesundheit, soziale Gesundheit, soziale Aspekte, psychische Aspekte, Beschwerden, Erkrnakung, Gebrechen, menschenzentriert, Denken, Fühlen, Lebenslagen, Wechselwirkung, emotionales Wohlbefinden, Sozialleben, Motivation, Perspektivwechsel, Körper, Gewebe, Behandlung, Behandlungsgriffe, komplexe Ursachen

Kennen Sie Dr. Google? Wenn ja, befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Viele Deutsche nutzen die bekannte Suchmaschine, um im Internet nach ihren Beschwerden und einer passenden Diagnose zu suchen.

Aber haben Sie auch schon einmal Symptome für Gesundheit in einer Suchmaschine gesucht? Welche Anzeichen von Gesundheit würden Sie genau in die Suchmaske eingeben, um herauszufinden, ob Sie tatsächlich gesund sind?

In der westlichen Welt hat die Schulmedizin Gesundheit lange Zeit als das Fehlen von Krankheit und Beschwerden definiert. Heute wissen wir, dass Gesundheit weit mehr ist als das. Zufriedenheit empfinden, ein Gleichgewicht im Innen und Außen fühlen, flexibel sein, Lachen können, Lust am Gestalten haben, Genussfähigkeit. All dies und noch einiges mehr umfasst ein positives Konzept von Gesundheit.

Wohlbefinden“ ist dabei der entscheidende Begriff einer Definition, die die Weltgesundheitsorganisation WHO schon 1946 geprägt hat:
„Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen.“

Natürlich wissen wir mittlerweile, dass dieses Wohlbefinden, anders als noch in der Definition beschrieben, dauerhaft nie vollständig sein kann. Wir befinden uns immer auf einem Kontinuum zwischen den Polen krank und gesund. Wir leben immer mit gesunden Anteilen von Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit und kranken Anteilen, auf die wir Acht geben müssen. Lebensgeschichtlich und tagtäglich bekommen wir zu spüren, dass unser Gesundheitszustand mehrdimensional und dynamisch veränderbar ist.

In der Definition wird auch noch ein anderer Aspekt betont. Es ist die Sprache von körperlichergeistiger und sozialer Gesundheit. Damit wird der Begriff der Gesundheit losgelöst von einer rein körperlichen Fokussierung.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel, um dies zu verdeutlichen: Es macht einen Unterschied, ob jemand sich ein Bein gebrochen hat (körperlicher Aspekt), dabei alleine lebt oder in einer gut funktionierenden Partnerschaft (sozialer Aspekt), unter Stimmungsschwankungen leidet oder psychisch belastbar ist (psychischer Aspekt).

Sind soziale und psychische Aspekte überwiegend gut und stabil, gibt es sicherlich weniger Probleme mit einem vorübergehenden Leben mit Gips. Der Alltag ist einfacher zu handhaben. Vielleicht heilt das Bein sogar komplikationsloser aus.

Osteopathie arbeitet menschen- statt krankheitsbezogen

In der Osteopathie finden sich diese Prinzipien wider. Es stehen eben nicht einzelne Erkrankungen im Vordergrund, sondern der ganze Mensch. Und auch wenn Patienten die osteopathische Praxis wegen spezifischer Beschwerden oder einer Erkrankung aufsuchen, bemüht sich der osteopathischer Behandler immer, die Person und deren Geschichten im Ganzen zu erfassen und dabei auf ihr Wohlbefinden zu achten. Denn Gesundheit ist, wie wir oben gesehen haben, mehr als nur als das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.

Eine osteopathische Untersuchung und Behandlung erfolgt also menschenzentriert statt rein krankheitsbezogen. Und auch wenn der Schwerpunkt der osteopathischen Bemühungen in der körperlichen Behandlung liegt, kann dieser Körper nie losgelöst von der Person, ihrem Denken und Fühlen und ihren Lebenslagen gesehen werden.

Denn körperliche, psychologische und soziale Aspekte stehen in Wechselwirkung miteinander und so wie körperliche Beschwerden einen Einfluss auf unser emotionales Wohlbefinden und unser Sozialleben haben, schlagen sich psychische sowie soziale Realitäten immer auch körperlich nieder.

Was bedeutet das in der Praxis?

Neben einer qualifizierten körperlichen Behandlung wird Ihr osteopathischer Behandler viel Wert auf ein gutes therapeutisches Verhältnis zu Ihnen legen.
Das Vertrauen in Ihre Gesundheit ist ein wichtiger Stützpfeiler für jeden Heilungsprozess.

Weitere Schlüssel zu Gesundheit können zum Beispiel auch Motivation oder ein herbeigeführter Perspektivwechsel sein, was beides mitunter Zeit erfordert. Aber so, wie Ihr osteopathischer Behandler Ihren Körper und das Gewebe mit meist sanften Bewegungen und der notwendigen Zeit und zum gesunden Pol hin begleitet, so wird er auch versuchen, Sie in Ihrer ganzen Person dorthin mitzunehmen. Er wird Ihnen die Möglichkeit geben, der Behandlung gedanklich und emotional zu folgen. Hierzu wird er Ihnen erklären, was er genau macht, wird Ihnen Zeit geben, den Behandlungsgriffen nachzufühlen und wird offen sein für Ihre Fragen. Sie sollen sich wohlfühlen, denn – erinnern wir uns an das Zitat der WHO – damit ist schon ein großer Schritt Richtung Gesundheit getan.
 
Wenn sie Beschwerden haben, bei denen Sie eine komplexe Ursache vermuten, schauen Sie doch einmal mit einem osteopathischen Behandler gemeinsam nach einer Lösung. Kompetente Therapeuten finden Sie hier: www.hpo-osteopathie.de/therapeutenliste

Fragen & Antworten zur Osteopathie

Frage: Brigitte F. aus Halle fragt: "Ich war schon öfter wegen Rückenschmerzen in osteopathischer Behandlung. Jetzt habe ich mir vorgenommen, wieder regelmäßig Sport zu machen. Gibt es einen Sport, der am besten bei Rückenschmerzen hilft?"
 
Antwort: Liebe Brigitte, es stimmt: Regelmäßige Bewegung hilft Rückenschmerzen vorzubeugen. Unser Rücken ist Teil unseres Bewegungsapparates und, wie der Name schon sagt, für Bewegungen gemacht. Muskeln und Bänder werden gedehnt und gekräftigt, der Stoffwechsel wird angekurbelt und das Nervensystem sowie innere Organe werden mobilisiert.

Eine bestimmte Sportart, wie zum Beispiel Training im Fitnessstudio oder ein Rückenschulkurs müssen es aber deshalb nicht unbedingt sein. Überlegen Sie doch lieber einmal, welche Aktivität Ihnen Spaß machen würde. Die Freude an der Aktivität ist ein entscheidender Faktor, wenn man eine Sportart länger beibehalten möchte.

Haben Sie zum Beispiel früher gerne getanzt oder mögen Sie es lieber ruhig und ist Yoga für Sie das Richtige? Genießen Sie es, sich draußen zu bewegen und können sich joggen oder walken gut vorstellen? Oder eignet sich der Weg zur Arbeit vielleicht für eine tägliche Fahrradtour? Welche Sportart können Sie gut in Ihren Alltag integrieren? Findet vielleicht ein Kurs zu einer günstigen Uhrzeit bei Ihnen um die Ecke oder online statt? Und möchten Sie Sport in einer Gruppe machen oder lieber ganz flexibel und individuell bleiben?

Das sind einige Fragen, die beim Finden eines geeigneten Bewegungsprogramms helfen können. Ansonsten hilft Ihnen Ihr osteopathischer Therapeut sicher gern mit Anregungen weiter.“

Haben auch Sie Fragen zur Osteopathie? Dann schreiben Sie uns an: newsletter@hpo-osteopathie.de

Tipps & Infos

Hustensud aus Zwiebel und Honig

Husten kommt zur Zeit nicht gut. Aber er zählt nun einmal zu den typischen Begleiterscheinungen der kalten Jahreszeit. Dagegen kann ein probates Hausmittel helfen: selbstgemachter Sud aus Zwiebeln und Honig.

Dazu einfach eine mittelgroße Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und mit 2 bis 3 Esslöffel Honig (alternativ Kandiszucker) bei schwacher Hitze aufkochen lassen. Danach abkühlen lassen und durch ein Tuch streichen.
 
Es geht auch ohne Kochen, wenn man die kleingeschnittene Zwiebel und den Honig etwa 8 bis 12 Stunden lang (zum Beispiel über Nacht) abgedeckt stehen lässt und die entstandene Flüssigkeit dann abfüllt.

Der selbstgemachte Hustensaft kann mehrmals täglich löffelweise getrunken werden und hält, kühl gelagert, mehrere Tage. Der enthaltene Honig wirkt gesundheitsfördernd und lindert den Hustenreiz, während die Zwiebel Keime abtötet und leicht entzündungshemmend wirkt.

Tipp: Rote Zwiebeln sind geschmacklich weniger intensiv als weiße Zwiebeln!

App des Monats:

ToxFox

Auf Schadstoffe in Alltagsprodukten wollen wir alle gern verzichten. ToxFox, die vom BUND entwickelte App, kann uns hierbei helfen. 

Dazu wird einfach der Barcode (Strichcode) des jeweiligen Produkts mit der Handykamera eingescannt und schon zeigt ToxFox auf, ob und welche Schadstoffe sich in KosmetikSpielzeug, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien, elektronischen Geräten und anderem mehr verbergen.
 
Liegen keine Informationen in der Datenbank der App vor, kann man als Nutzer die „Giftfrage“ stellen, also beim Hersteller automatisiert per E-Mail nachfragen, ob und welche Giftstoffe im Produkt enthalten sind. Per Gesetz sind diese nämlich verpflichtet, auf solche Fragen innerhalb von 45 Tagen zu antworten. Diese Antworten wandern wiederum in die Datenbank, so dass ToxFox mit jeder Herstellerantwort „schlauer“ wird.

Schadstoffhaltige Alltagsprodukte werden so zu Ladenhütern und die ständigen Giftfragen üben bei Herstellern den notwendigen Druck aus, damit diese auf Schadstoffe in ihren Produkten verzichten.

Daran mitzuwirken, ist ein guter Vorsatz fürs neu begonnene Jahr.
 

 
 
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