Über Faszien, Fights und Fachwissen für alle

Vorträge, Interview Fachartikel und 9. Ordentliche Mitgliederversammlung

Warum geben in England reihenweise Osteopathen ihr Diplom zurück? Was verstehen wir eigentlich unter Gesundheit? Zwischenfragen von Teilnehmenden zeigten einmal mehr, dass bei Live-Fachvorträgen oft die Nebenaspekte Diskussionen auslösen. Bei den lebhaften Vorträgen im Rahmen der 9. Ordentlichen Mitgliederversammlung des hpO war das der Fall.
 

Zusammenhänge von Arterien und Faszien

Jérôme Wyvekens verstand es in seinem Vortrag, Theorie und Praxis auf anschauliche Weise miteinander zu verbinden. Sein Vortrag zum Thema "Arterio-fasziale Logik der unteren Extremität" behandelte die Zusammenhänge von Arterien und Faszien am Beispiel der unteren Extremität. "Gefäße sind ein irres System", sagte eine Teilnehmerin nach dem Vortrag. "Es war toll, sich mal wieder eingehend damit zu befassen, wie sehr Gewebeveränderungen die Funktion und Struktur der Gefäße beeinflussen."

Jérôme betreibt in Hamburg und Reinbek zwei Praxen für Osteopathie. Er hat sich im Bereich der viszeralen Osteopathie spezialisiert und ist neben seiner Arbeit in den Praxen als Referent und Assistent einer mehrjährigen Ausbildungsreihe im Bereich der viszeralen Osteopathie tätig. Jérôme Wyvekens ist Mitglied des hpO.

 

Klassische Osteopathie made in England

"Thinking outside the box", sagt man auf Englisch, wenn jemand seinen Horizont erweitert. Genau das hat Kai Schabel (s. Foto) getan, als er von 2019 bis 2022 am Institute of Classical Osteopathy (ICO) in England studierte. In seinem erfrischenden Vortrag unter dem Titel "Osteopathie in England im Lichte der Heilkunde" stand die klassische britische Osteopathie im Fokus. Dazu gehörten eine Menge anregende Aspekte, zum Beispiel diese: Wie John Martin Littlejohn, ein Schüler A.T. Stills, die klassische britische Osteopathie nach Europa brachte. Warum John Wernham, der zusammen mit T. E. Hall das ICO 1954 gegründet hatte, sein Osteopathie-Diplom zurückgab und welche Fights er mit den Institutionen ausfochte. Welche Lerneffekte ungewöhnlich aufgebaute Hausaufgaben am ICO erzielen. Warum in England reihenweise Osteopath*innen auf ihr Diplom verzichten und wieso in England Heilkunde kein großes Thema ist.

 

Zurück in Deutschland, arbeitet Kai Schabel unter anderem mit Methoden der Classical Osteopathy. Er betreibt in Weßling und München eine Praxis, in der sich Osteopathie und Naturheilkunde fließend miteinander verbinden. Ein wichtiger Teil seines Tuns ist die Behandlung von Schwangeren. Wie die klassische Osteopathie schwangerschaftsbedingte Beschwerden lindern oder sogar vermeiden kann, beschreibt Kai Schabel in einem Beitrag, der in der Fachzeitschrift "Der Heilpraktiker" erschienen ist. Sein Fachartikel "Osteopathische Begleitung der Schwangerschaft" ist hier online zu lesen. Kai Schabel ist Mitglied des hpO.

 


Ein Nachbericht über die 9. Ordentliche Mitgliederversammlung des hpO folgt in Kürze.

Kai Schabel, HP und hpO-Mitglied
Kai Schabel, HP und hpO-Mitglied